Cannes Lions, Tag 1: Die Kunst der Kuration

Flipboard Deutschland Blog / Juni 20, 2016

Am Tag 1 bei Cannes Lions haben sich Adam Weinberg, Direktor des Whitney Museum of American Art und der Moderator Ken Auletta, Autor beim New Yorker und Bestsellerautor, Flipboard CEO Mike McCue für eine Paneldiskussion auf der Bühne angeschlossen.

Während der Paneldiskussion lernte ich, dass es viele Ähnlichkeiten zwischen Flipboard und dem Whitney Museum gibt, insbesondere in Bezug auf drei Hauptbereiche: die Bedeutung von Kuration, die Rolle von Algorithmen vs. menschlicher Kuration und den Einfluss von Design auf Kuration. Lasst mich das näher ausführen …

Die Bedeutung von Kuration:

Die Definition von Kuration ist das “Bewahren, Pflegen von Objekten”. Bei Flipboard ist die Kuration auf Qualität fokussiert, ebenso wie beim Whitney Museum. Kuration geht nicht nur respektvoll mit der Geschichte oder Kunst um, sondern auch mit den Journalisten, Künstlern und Personen, die sie schaffen. Gute Kuratoren haben Stil, Geschmack, Expertise und darüber hinaus haben sie vor allen Dingen den Mut sich und ihre eigenen Ansichten herauszufordern.

Die Rolle von Algorithmen vs. menschlicher Kuration:

Was ist die Rolle von Algorithmen im Unterschied zu Menschen beim Kuratieren? Technik orientiert sich häufig an Quantität anstelle von Qualität. Algorithmen sammeln ohne ein Verständnis für das Angrenzende. Im Whitney Museum entscheiden die Kuratoren, dass etwas von Bedeutung ist. Wenn die Wahl auf “Gefällt mir”-Angaben basieren würde, wären hervorragende Künstler wie Picasso womöglich nicht allzu beliebt gewesen. Bei Flipboard helfen die Algorithmen den Kuratoren. Algorithmen sind schwarz und weiß. Es gibt keinen Algorithmus für Fehler oder für das Schöne. Es gibt keinen Algorithmus für das Coole.

Der Einfluss von Design auf Kuration:

Design spielt beim Kuratieren eine wichtige Rolle. Es schafft Aufmerksamkeit, indem es ein Objekt in einem Raum platziert, dieses Objekt feiert und einen Zufallsfund ermöglicht. Das Whitney Museum erzählt eine Geschichte mithilfe von Gegenüberstellung und Kontrastierung im Design, wodurch es einen an eine neue Sichtweise heranführt. In ähnlicher Weise nutzt Flipboard Design, um eine Umgebung zu schaffen in der man Inhalte respektiert, entdeckt und Gefallen an ihnen findet. Kein/e Künstler/in würde in irgendeiner Situation wollen, dass seine oder ihre Arbeit auf einen Audioausschnitt oder Textlink reduziert werden würde.

Das Whitney hegt eine Achtung sowohl für die Kunst als auch für den/die Künstler/in, während wir bei Flipboard an die Fähigkeit von großartigen Geschichten die Welt zu bewegen glauben. Letztlich haben beide eine Herangehensweise an das Kuratieren, die von der Hoffnung zeugt einen Wandel zu beeinflussen und zu initiieren.

~Michele Calhoun liest Cannes Lions 2016